Sie stellen eine gestellte Situation dar, die der Photograph arrangiert hat, um einen Wettbewerb zu gewinnen, und der für diese ideologische Lüge auch instinktsicher den ersten Preis erhält. Perverserweise auch noch von einem „Studentenverband Ethik in der Medizin", Erlangen/Berlin, woraus man folgern muß: bei der Medizin ist auch heutzutage Ethik blanke menschenverachtende Zynik in selbstreferenzieller Abschottung.
Wie verraten die Bilder die Pose, die gestellte, eben nicht authentische Situation, das Bild einer Lüge in ideologischer Absicht?
Eine Nahaufnahme von einer Fixierung, eine entspannt daliegende Hand, genau der Zeitpunkt erwischt, wenn es Klick macht, die Reihenfolge der Präsentation der zwei Bilder sagt, obwohl ich dich vergewaltigen muß, halte ich dir danach das Händchen. Dies kann in der Realität nie so abgelaufen sein, denn wenn schon Fixierung einen Sinn machen sollte, dann doch nur weil sich ein Mensch wehrt, um sich schlägt, agressiv sich oder andere verletzt und von diesem Tun durch gute Wort nicht mehr abzuhalten ist, sondern mit blanker Gewalt daran gehindert werden soll. Also eine mit Agressivität und verspannten Muskeln aufgeladene Situation, es sei mal dahingestellt, ob notwendig oder nicht. Da muß selbst ein gewaltfrei gesinnter Ökodoktor sich die Finger schmutzig machen, Hand anlegen oder seine Pflegerschläger befehligen.
All das soll durch diese beiden Bilder demagogisch weggeblendet werden und „sanfte" Medizin vorgetäuscht
werden, gerade auch noch bei Medizinern selber, damit das moralische Rüstkleid stimmt mit der brutal, aber
doch letzendlich nur wegen dem eigenen Geldbeutel und der professionellen Selbstbeweihräucherung, Körperverletzung
als Büttel der Spießer betrieben werden kann.
Das kann nur das zweite Bild bedeuten, wenn es nicht gestellt wäre: Jetzt hat der Patient seine Zwangsmedikation
mit der Psychopharmakaspritze abgekriegt und liegt komatös und reaktionsunfähig da.
Wie müssten wir die Bilder lesen? In umgekehrter Reihenfolge: der Besucher sieht einen Patienten angeschnallt im Bett liegen und wir haben alle einen Doppelstecker dabei, um ihn loszubinden. René Talbot