Lehrveranstaltungen
Beim Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin liegen der Lehrkommision für das Wintersemenster ´98 folgende Lehrveranstaltungen des beim Foucault Tribunal von der Anklage geforderten Dauerlehrauftrags für Wahn-sinn vor. Ob und wo die Lehrvernstaltungen durchgeführt werden, bitte dem kommentierten Vorleseungsverziechnis, bzw. der Presse entnehmen.
Dr. Angelika Willig:
Karl Jaspers, Strindberg und van Gogh
Die Zitierung des "Wahnsinns" in der Philosophie be-deutet nicht immer Kritik und Herausforderung, sondern kann auch als unredliches Geschwätz und Selbstbetrug auftreten. Darum geht es in Karl Jaspers' Anfang der 20er Jahre erschienener Schrift "Strindberg und van Gogh". Jaspers, der selbst Psychiater war, beobachtet, wie eine bestimmte intellektuelle Mode sich berühmter "Geisteskranker" bemächtigt, um mit deren Authenzität ausgestattet ihre eigenen irrationalen oder halb faschisti-schen, jedenfalls gedanklich dürftigen Ideologeme zu verbreiten. Wie unterscheidet man den echten Wahn-sinn, der durchaus seinen eigenen Sinn hat, von einem aufgesetzten und verlogenen, hinter dem sich ganz ande-re und sehr rationale Interessen verbergen? Hier kann über die Lektüre hinaus Zeitkritik geübt werden, auch Jaspers war es darum gegangen.
René Talbot:
Implikationen der Annahme von Nichtlokalität
1755 stellte der mathematische Physiker R. J. Boscovich ein allgemein physikalisches Äquivalenzprinzip auf. An seinen Text anknüpfend soll der Frage nachgegangen werden, welche Folgen die Annahme einer starken Nichtlokalität mit sich bringen, insbesondere welche philosophischen Fragen und Antworten sich daraus erge-ben.
Benötigte Literatur wird am Anfang der Veranstaltung zum kopieren vorliegen .
Fritz Joachim Rudert:
Der europäische/ irdisch-globale guru FRITZ MAU-THNER oder vom dichtenden, schriftstellernden, parodierenden denker zum autodidaktischen philoso-phen & sprachkritiker
Um diesen titel vom anspruch her zitatmäßig untermau-ern zu können, hier einige (an)sätze:
F.M. "Wahn bedeutet wuchernde phantasie" und AL-BERT EINSTEIN "Phantasie ist besser als (nur) wis-sen". Da F.M. heute kaum noch in lexika erwähnt wird, hier einige daten: geb. 1849, gest.1923 in Meersburg, Bodensee. Innerhalb der philosophischen grössen, die zwischen 1920 und 1933 wirkten, ist er in die reihe der veröffentlichungen: Philosophen über sich, hineinge-nommen worden. Kopiervorlage im copyshop ab 3 wo-chen vor semesterbeginn.